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Thursday, October 14, 2010

(German) Joseph Smith, Jr. der Grosse Prophet und Seher (1805-1844) auf Deutsch

[Beide Deutsch und English (the English follows)]

Eine Kurze Einleitung: Joseph Smith, Jr. wurde am 23. Dezember 1805 in Sharon, Vermont, USA geboren und er ist mit nur vierzehn Jahren beruehmt geworden, als er kundmachte dass er im Fruehling 1820 bei Manchester, New York die Antwort auf sein ernstes knabenalterliches Gebet verkundete, bezueglich welcher Kirche er sich anschliessen soll. (JSLg 1) Jeder Bibel-Glaeubige stimmt zu, dass Beten in den Heiligen Schriften unterstuetzt ist. (Jakb 1:5-8; Mt 5:44; 21:13,22; Kol 4:22; 3 Ne 18:18-21; Moro 10:4-5; LuB 105:19,23) Joseph Smith behauptete, dass er durch das Gebet wichtige Kenntnisse direkt von Gott bekommen hat, selbst die Erscheinung Gottes des Vaters und Seines Sohnes. Waehrend viele Kritiker und Verfolger des Josephs die Moeglichkeit seiner goettlichen Anwort beweifelten, behaupteten sie dennoch Antworten auf ihre Gebete von Gott empfangen zu haben. Zum Beispiel meinen einige dass “Gott sie berufen hat Prediger des Evangeliums zu sein.” Paradoxerweise behaupten einige, dass sie eine Anwort von Gott bekommen haetten, dass Joseph Smith kein wahrer Prophet waere.

Zum Abschluss ein par Tage bevor seinem Martyrium, am 27. Juni 1844, haben boese Verschwoerer ihm das Verbrechen von Landesverrat gegen den Staat Illinois angeklagt. Er war der erste je so beschuldigt. Der Vorwurf folgte direkt nachdem eine Anklage eines Aufstands freigesprochen wurde. Eigentlich hat Joseph als Buergermeister der Stadt Nauvoo nur sein Volk gegen Mob vertidigen wollen. Seine Feinde aber behaupteten dass Joseph keine rechtliche und moralische Vollmacht von dem Stadtrat haette um mit der Zerstoerung der Nauvoo Expositor Zeitung zu handeln. Seine gesetztliche Vollmacht wurde von der Horde nicht beachtet, sondern er wurde auf Scheingrund gefangengenommen und die gewoehnliche Wahl von Sicherheitsleistung versagte um ihn fuer physikalische Angriffe von seinen Feinden blosszulegen. Dieselben Verschwoerer haben letztendlich Joseph und seinen Bruder Hyrum umgebracht, als die Zwei und ein paar weitere, auf Grund falscher Anklagen, ihre Gerichtsverhandlungen in dem Carthage Gefaengnis abgewartet haben. Josephs Feinde handelten genau wie ihre Vorfahren, als sie die Propheten falsch beschuldigten und toeteten. (LuB 135)

Die Notwendigkeit Eines Lebenden Propheten: Fleischliche Maenner und Frauen sind dazu geneigt, ihre eigenen Goetter zu sein und sie lieben die toten Propheten, denn ihre Muenden sind durch den Tod geschlossen und ihre Worte ohne Einwand interpretiert und verdreht werden koennen. (Lukas 3:8; Joh 3:39; 2 Petr 1:21) Aber waehrend sie noch lebten, koennten die Propheten ihre Lehren eingehend erklaeren und verteidigen. Aus diesem exakten Grund hat Gott eine Wiederherstellung seines Evangeliums und seiner urspruenglichen Kirche Jesu Christi durch den Propheten Joseph Smith zustande gebracht, damit die heutzutagigen Leute nicht mehr auf vergangene Dispensationen anhaengen muessen, die von Abfallungen und Fehlern beschmuezt waren. Leider ist kein wahrer Prophet populaer, auch nicht als Prophet erkannt, waehrend er noch im Fleisch umgeht. Jesus sagte, “Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet gilt etwas in seinem Vaterland.” (Lukas 4:24; Joh 4:44) Genauso hatten seine Feinde den Propheten Joseph Smith abgelehnt und dann ihre Ablehnung als einen Beweiss genommen dass er nicht von Gott berufen und nicht der erste echte Prophet der Fuelle der Zeit war, “wenn die Zeit erfuellt waere, dass alles zusammengefasst wuerde in Christu, was im Himmel und auf Erden ist.”(Eph 1:10; auch 2 Ne 2:3; LuB 27:13; 109:15; 110:12-14; 112:30-32; 128:9) Bestimmt behandelte Joseph Smith vieles von alttestamentischen Zeiten bis zu neutestamentischen Zeiten bis zu modernen Zeiten. Joseph hat sich bemueht, die vorlorenen Teile des Stammes Israel “von den vier Ecken der Erde” zu versammeln (Offb 7:1) und das Evangelium ueberall zu predigen. (3 Ne 27:13-22; LuB 4:6; 84:77+) Und er hat den Apostel Orson Hyde nach Israel hingeschickt, um am 24.Oktober 1841, das Land fuer die Wiederankunft der Juden zu weihen. (Church History [Kirchengeschicte] 4:456-459; LuB 124:3,128; Jes 11:12; 2 Ne 21:12) Joseph war auch das Mittel fuer die Wiederherstellung des Aaronisches und Melchizedekishes Priestertums. (LuB 13; 20:107-110) Und Joseph fing an, Tempel zu bauen, um Stellen zu haben, wo die Buendnisse Gottes wiederherzustellen sind, die Gott mit Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, und anderen von useren Vorfaetern geschlossen hatte. (LuB 57:3; 58:57; 84:4-31; 88:119; 97:15-17; 105:33; 109; 110:7; 124:25-55)

Die Vielehe Oder Polygamie: Ein Teil der volle Wiederherstellung, oder des Wiederbringens, war die nur kurzdauernde Ausuebung der Polygamie um die Prophezeiungen der frueheren Propheten zu erfuellen. (Apg 3:19-21; LuB 132) Joseph Smith ist deswegen streng kritiziert. Diese Religionsausuebung war eine der meist kontroversesten Streitpuenten die es gab. Sie hat gedient und dient heute noch als ein Test des Glaubens fuer alle die davon hoeren. Das ist genau was der Herr will. (Abr 3:24-26; Jak 2:25-32; 1 Mose 16:1-5) Viele Maenner und Frauen ueberall in der Welt muessen eine Art Pruefung machen, entweder zu ihrer Seligkeit oder zu ihrer Verdammung. Und viele von ihnen wurden und werden noch heute “…daran stossen, fallen, zerschmettern, verstricken und gefangen….” (Jes 8:15; 28:13; 2 Tim 2:26; LuB 43:1-10; 56:4-6; 58:32; AE -1 [1890]) Letztendlich gibt einige Maenner und Frauen die nach jedem Wort Gottes leben, aber einige tun es nicht. (LuB 84:44; Mt 4:4; Lukas 4:4) Einige glauben den Joseph Smith und einige nicht. Manche haben die Woerter Josephs so verdreht, dass sie ein Teil davon als Unterstuetzung anwenden, um ihre Ungehorsamkeit gegenueber seinen anderen Woertern zu entschuldigen, was alles fuer Verwirrung und Widersprueche macht.

Es war nicht uebertrieben als am 23. September 1823 ein Engel Gottes dem Joseph Smith gesagt hat, dass sein “Name bei allen Nationen, Geschlectern und Sprachen fuer gut und boese gelten, ja, man werde unter allem Volk sowohl gut als boese von ihm sprechen.” (JSLg 1:33) Heute ist Joseph Smith einer der meist diskutierten Maenner auf der Erde. Er hat beide treue Freunde und bitterliche Feinde. Seine goettliche Berufung anzunehmen oder abzulehnen ist die Hauptentscheidung, die jeder machen muss, ob sich der Kirche anzuschliessen, die er am 6. April 1830 erst mit nur sechs Mitgliedern organizierte. Das war die erste Kirche Jesu Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika. (LuB 20:1; 21:22) Am 3. Mai 1834 wurde der Name zu Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage geaendert als Ergebnis einer direkten Offenbarung von Gott. (Lub 115:4) Nach dem Tode von Joseph Smith haben sich einige Kirchenmitglieder vom Hauptzweig der Kirche abgeschnitten und andere Namen fuer ihre Splittergruppen angenommen. Heutzutage hat her Hauptzweig der Kirche in Salt Lake City, Utah ueber 14 Millionen Mitglieder und beinah 150 Tempel in der Welt, mit ungefaehr die Haelfte in den USA. Heute gibt es zwei Tempel in Deutschland und ein in Der Schweiz. (LuB 115:4; Die Lehren der Praisidenten der Kirche, Joseph Smith, Seite xvi)

Verfolgte Propheten: Beispiele der Verfolgung und des Mordes von Propheten Gottes sind Texte von Schriften Petrus und Paulus, wie sie im Neuen Testament geschrieben stehen. (Apg 5:19-23; 16:23-33; 2 Kor 6:5; 11:23-25) Johannes der Taeufer wurde auch ins Gefaengis gesteckt und enthauptet. (Mt 14:8; Markus 6:25) Der Moses wurde wohl auf vierzig Jahre von den Kindern Israel verspotet und verunglimpft. (5 Mose 9:24) Jeremiah der Prophet wurde ins Gefaengnis geworfen, auf Geheiss des Koenigs. (Jer 32:2 33:1; 37:38; 1 Ne 7:14) Warum? Weil er den Leuten die Wahrheit ueber die geistliche und politische Verdorbenheit und Greuel des Koenigreichs Judah offenbarte, unmittelbar bevor die babylonische Zerstoerung und Gefangenschaft wurde. Elija der Prophet hat sich verstecken muessen, und wurde von Raben verspeisst. Er war so ein goettlicher Mann, dass er neimals den Tod erleidete (2 Koen 2:11-13) und er hat die Toten erweckt. (1 Koen 17:22) Daniel wurde in die Hoehle des Loewens eingeworfen, da seine Feinde seine Zerstoerung suchten. (Dan 6:16-24) Jeder wahrer Prophet, der von der Goettlichkeit Christi bezeugte, hat unglaubliche Widerlinge als Zeitgenossen, die ihn beunruhigt und vor die Behoerde des Landes gezogen haben, in der Absicht ihn zu toeten. Selbst auch der suendenlose Jesus Christus wurde vielmals von seinen Mitmenschen verfolgt, festgenommen, und vor die Beamten der juedischen und roemischen Regierungen gebracht. Seine Seligkeitsbotschaft wurde abgelehnt, und er wurde mal endlich falsch zum Tode verurteilt und gekreuzigt. (Markus 15; Lukas 23; Joh 19; Apg 5:29-33; 1 Ne 19:9-10; 3 Ne 11:14-15)

Genauso wie Jesus mit Judas Iscariot umging, hat der Prophet Joseph Smith die Verfolgung und den Treuebruch von ehemaligen Mitgliedern erlitten die sich gegen ihren groessten Wohltaeter wendeten, und seinen Tod suchten. (Matt. 26:14-16) Jesus beschuldigte seine Verfolger: “…so bezeugt ihr and billigt die Taten eurer Vaeter; denn sie haben sie getoetet; und ihr baut ihnen Grabmaeler…Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie toeten und verfolgen…” (Lukas 11:37-51; 1 Ne. 19:10) Vielleicht hatten einige dem Jesus einen Vorwurf wegen des Umstandes seiner Geburt gemacht, denn sie sagten: “Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater: Gott.”(Johannes 8:41) Wie die Bibel Das Buch Mormon: Ein Weiterer Zeuge Fuer Jesus Christus enthaelt weitere Beispiele der Verfolgung der Propheten. Nichtsdestotrotz gibt es keine Bestaetigungen dafuer, dass Gott jemals seinen Dienern untreu war, die er berufen und ausgesandt hat. “Kein Mensch kann die Berufung eines Propheten Gottes zerstoeren, aber nur die eigene Autoritaet vernichten und die Schnur schneiden, die ihn zu dem Propheten und zu Gott bindet, und sich selbst in die Hoelle versinken.” (Teachings of Presidents of the Church, Joseph Smith [Lehren der Praesidenten der Kirche, Joseph Smith] seite 317)

Joseph Smith Wurde Verfolgt: Wie gesagt, Joseph Smith, Junior wurde andauernd staendig verfolgt. Vieles davon war von ehemaligen Mitarbeitern und Kirchenmitgliedern gekommen. Joseph hat bei mehr als zweihundertzwanzig Gerichtshandlungen innerhalb von fast siebzehn Jahren (1827-1844) teilgenommen, oder durchschnittlich ungefaehr eine Rechtssache pro Monat, entweder als Angeklagter, Klaeger, oder als Richter, wie er Buergermeister der Stadt Nauvoo war.(Church News [Kirchennachricten], 24. Januar 2009, seite 14-15) Er wurde in ungefaehr fuenfzig Kriminalfaellen angeklagt, aber nie fuer schuldig berufen, denn wie Jesus, “…viele gaben falsches Zeugnis ab gegen ihn; aber ihr Zeugnis stimmte nicht ueberein,” oder stimmte nicht mit der Wahrheit. (Markus 14:56-59) Was viele heute als Zeugenaussage oder zweifelfreier Beweiss gegen Joseph Smith betrachten, sind bloss Fingierungen oder Erfindungen von einem “A,” wie der Gelehrte Hugh Nibley schrieb. “B” quotiert “A”, und “C” quotiert “A” und “B” als Autoritaeten, usw. In seinem Buch auf Englisch Tinkling Cymbals and Sounding Brass: The Art of Telling Tales about Joseph Smith and Brigham Young (1 Kor. 13:1) [oder uebersetzt ins Deutsch Klingelnde Becken und Erschalltes Messing: Die Geschichtenerzaehlenskunst betreffs Joseph Smith und Brigham Young] hat Nibley erklaert, wie die Anklaeger von Joseph Smith ihre falschen Untersuchungen trieben. Noch weiter in einem Brief an Hugh Nibley hat der Kirchenpraesident David O. McKay seine Nichte Faune M. Brodie angeprangert, in dem er ihr “superaufgeblaehtes Ich” wegen ihres Buches Kein Mensch Kennt Meine Geschichte [No Man Knows My History] ablehnte. (BYU Special Collections, Provo, Utah) Nibley hat auch Brodie mit seinem Buch Nein, Gnaedige Frau, Das Ist Nicht Die Geschichte [No Ma’am, That’s Not History]) beantwortet. Die Verfolgung des Propheten Joseph Smith fing in 1820 mit der Erzaehlung seiner ersten Vision neben Palmyra, New York an. Dabei hat der Teufel erst versucht Joseph zu erstricken. (JSLg 1:15) Am 27. Juni 1844, in dem Carthage Illinois Gefaengnis, hat eine boese Horde von geschwaerzten Gesichtern das Gefaengnis angegriffen und ihn und seinen aelteren Bruder Hyrum kaltbluetig ermordet. (LuB 135)

Die Fruehe Geschichte von Joseph Smith: Es war nur sieben Jahre nach dem Praesidentendienst von George Washington, als Joseph Smith, Junior in eine Bauerfamilie geboren war. Er hat seiner Familie durch die Wuestenumstaende als Bauer und Tageloehner geholfen, was ihn bald danach zur Unterscheidung und der Groesse leitete. Die Smith Jungen besassen ungewoehnlich grosse physikalische Staerke, die Joseph wohl diente als er spaetermals grossen Stress erleiden musste. Joseph hat erklaert dass sein aelterer Bruder Alvin der staerkste Mann war den er je kannte. Der Smith-Haushalt bestand aus Bibel-Glaeubiger und zu Heim gelehrten Kindern. Auch damals haben die Leute Instruktionen von reisenden Schullehrern, wie der Oliver Cowdry, bekommen. Selbst Josephs Vater war auf kurze Zeit Schullehrer. Merkwuerdigerweise wurde George Washington nur zu Hause unterrichtet, meistens von seinem Vater und zwei aelteren Bruedern. (The Making of George Washington [DerWerdegang von George Washington] von William H. Wilbur)

Mit dam Alter von 22 Jahren ist Joseph mit der Emma Hale am 18. Januar 1827 entlaufen, um zu heiraten. (Lehren der Praesidenten der Kirche, Joseph Smith, Seite xv) Sie sind die Eltern von neun Kindern geworden, doch leider lebten kaum die Haelfte davon bis Ewachsenenalter. Einige der Kinder wurden Opfer der Verfolgung, und zwei der Stiefkinder haben den Tod durch Erfrieren erlitten, direkt von Mobs verursacht. Heute hat Joseph Smith nur ungefaehr 600 anerkannte Nachkommen, waehrend sein Bruder Hyrum ueber 15,000 hat. (Church News [Kirchennachricten] Artikel, circa 2002)

Von dem Fruehling 1820 bis September 1827, als Joseph Smith die goldenen Platten empfing, auf denen die Christliche Geschichte der gefallenen Ureinwohner des amerikanischen Kontinents graviert stannte, gab es immer Verfolgung gegen ihn und seine Familienmitglieder, aber die Verfolgung ennahmen zu, als er Das Buch Mormon zu uebersetzen begann. (LuB 3:10) Er wurde verspotet und “ole Joe” genannte und von boesen Leuten ueberall beschimpft, auf Grunde der Klatscherei und falschen Berichte, die von denen zirkulierten, die dazu geneigt waren, so was zu glauben. Die Verfolgung ist noch schlechter geworden, nach der Organisation der Kirche Jesu Christi am 6. April 1830, mit nur sechs Mitgliedern. Dennoch nahm die Kirche an Mitgliedern zu, als Joseph viele Missionare ohne “Beutel und Tasche” ausschickte (Lukas 10:4; 22:35-36; LuB 24:18), um die Heilsbotschaft zu predigen und den “neuen und immerwaehrenden Bund” allen Menschen anzubeten. Der Bund ist aufs neue offenbart und ohne Ende mit Gott. (LuB 1:15; 22:1; 76:69; 84:33-41; 88:133; 132:4)

Die Lebensleistungen von Joseph Smith, Jr.: Zu der Zeit seines Martyriums war Joseph Smith nur 38 Jahre alt. Der groesste Teil seiner Lebensarbeit wurde zwischen 1827 bis 1844 getan, eine Zeitspanne von kaum17 Jahren. Waehrend dieser Zeit hat er viele Offenbarungen von Gott empfangen, davon 135 in der Auflage Lehre und Buendnisse verfasst sind. Weiterhin hat er durch uralte Seher-Steine Das Buch Mormon uebersetzt, dessen Zweck ist, die Juden und andere Menschen zu ueberzeugen dass Jesus der Christus und Erloeser ist. Das Buch wurde urspruenglich auf goldene Platten in reformierten Aegyptischen Zeichen geschrieben. (Mormon 9:32) Joseph hat auch uralte Papyrus-Rollen uebersetzt, die Das Buch Abraham und ein anderes enthielten, welche Rollen aus dem Koenigstal in Aegypten, und nach New York City gebracht wurden. Er hat auch wichtige erleuchtende Redaktionen in der King James Version der Bibel gemacht, welche als die Joseph Smith Translation [Joseph Smith Uebersetzung] oder Inspired Version [Inspirierte Version] bekannt ist. Joseph leitete und hat selbst geholfen mit dem Bauen von zwei Tempeln, in denen Offenbarungen von Gott empfangen und gewisse Buendnisse mit Gott geschlossen werden konnten. Er bekam Besuche von Gott und Seinem Sohn, Jesus Christus, Johannes dem Taeufer, Petrus, Jakobus, Johannes, Elija; Elias, Moses, als auch von anderen auferstandenen Maennern. Er hat die Kirche Jesu Christi mit dem Aaronischen und Melchizedekischen Priestertuemern organiziert, mit Aposteln, Propheten, Siebzigern, Patriarchen, Hohenprietern, Aeltesten, Evangelisten, Bischoefen, Priestern, Lehrern, Diakonen, und anderen Aemtern.

Er hat tausende von Kirchenmitgliedern von Ort zu Ort geleitet, auch einige Staedte gegruendet. Joseph hat mehrere Missionare ausgesandt, selbst nach England, Wales, Schottland, Deutschland, Kanada, Skandinavien, auch nach den Pazifischen Inseln wie Tahiti und Hawaii. Auserdem hatte er viele Kinder, und er arbeitete schwer ihretwegen. Joseph lebte nach den Schlagwoertern: “Was der Herr gebietet, das tue es.” Auch sagte er: “Ich werde immer ein wahres Prinzip festhalten, selbst wenn ich allein dabei stehen muss.” Sein hoher Charakterzug hat fuer ihn die Treue, Vertrauen, Liebe und Belobung von weisen und aufrechten Menschen gewonnen, die ihn als den grossen vorausgesagten Propheten und Seher betrachteten. (2 Ne 3:5+) Und obwohl er ohne die Bodenschaetze gestorben ist, behaupten seine Feinde immernoch dass er sein grosses persoenliches Opfer nur fuer Gewinn gegeben hat, und seine Zeit nur mit Betrug und anderen Verbrechen verbracht hat. Bei solchen Anklagen gibt es darin kein Koernchen der Wahrheit. Joseph haette hundertfuenfzig Jahre leben muessen, um all das Unrecht zu vollbringen, das ihm zugeschrieben war. Die vielen negativen Berichte gegen Joseph sind bloss grundlose Luegenmaerchen, die gute Leute ablehnen. Heutzutage hat die Kirche ueber 14 Millionen Mitglieder und beinah 150 Tempel in der Welt, davon ist ungefaehr die Haelfte in den USA. (LuB 135; Lehren der Praesidenten der Kirche, Joseph Smith, Seiten 160-161; Building Faith with the Book of Mormon [Glaubensaufbauen Mit Dem Buch Mormon] von Pearson and Bankhead, seiten 51-52)

Wie Man Wissen Kann, Dass Joseph Smith Ein Wahrer Prophet War: Das Buch Mormon: Ein Weiterer Zeuge Fuer Jesus Christus ist der sicherste Test der Echtheit des Joseph Smiths. Am Anfang des Buches steht “Das Zeugnis von drei Zeugen” und “Das Zeugnis von Acht Zeugen.” Die ersten drei haben die goldenen Platten und den Engel gesehen, und die acht haben nur die Platten gesehen. Der Engel hat den drei Zeugen die Richtigkeit der Uebersetzung bestaetigt, und alle der Zeugen haben ihre Namen unterschreiben. Leider sind einige der Zeugen von der Kirche abgeschieden, aber keiner hatte je das Zeugnis verleugnet. Nach vielen Jahren hat Martin Harris sich der Kirche wieder angeschlossen, dessen Farm hypothekarisch belastet wurde, um das erste Drucken des Buches Mormon zu finanzieren. Bis zum Tod hat Martin Harris ein starkes oeffentliches und privates Zeugnis der Wahrheit seiner Erlebnisse bezueglich des Buches Mormon abgelegt. Oliver Cowdry schloss sich auch wieder der Kirche an, aber starb aus Gesundheitsgruenden, bevor er in den Westen fahren konnte um mit den anderen Kirchenmitgliedern zu leben. Der dritte Zeuge, David Whitmer, ist nicht wieder der Kirche beigetreten, aber hat auch niemals sein Zeugnis aperkannt, dass er die goldenen Platten und den Engel gesehen hatte, selbst wie er streng von Pressevertretern darueber gefragt wurde. Ein lebender Nachkomme von Martin Harris hat erklaert dass der Engel jeden Zeuge gewarnt hat, dass er vernichtet wird, wenn er sein Zeugnis verweigern wuerde. (Vorne im Buch Mormon; Building Faith with the Book of Mormon [Glaubensaufbauen Mit Dem Buch Mormon] von Pearson and Bankhead; LuB 5:27; J. Steele von Salt Lake City, Utah)

Dem Buches Mormon gemaess ist der Herr der wirkliche Chefredakteur, und der Leser davon muss ein geistliches Zeugnis von Gott suchen. Das zehnte Kapitel Moroni darlegt, dass der ernste Untersucher des Buches Glauben an Christus haben und zu Gott beten muss, um zu wissen, dass das Buch echt und wahr ist. So eine Methode kommt nicht in den gewoehnlichen fleischlichen Sinn, aber am Ende ist ein Zeugnis von Gott besser als irgendein anderes.(L&B 6:23-24) Entweder hat Joseph Smith das Buch von den goldenen Platten uebersetzt, die eine Urkunde der Gotteswirken auf frueheren Einwohnern des Amerikanischen Kontinents sind, mit Hilfe von uralten Seher-Steinen, aus reformierten Aegyptischen Zeichen, nachdem ein Engel von Gott die Wahrheit davon bestaetigt hat, oder Joseph Smith hat sowas ueberhaupt nicht erlebt. Wenn irgendein Element seiner Erzaehlung falsch ist, dann ist Joseph kein wahrer Prophet. Aber wenn jede Einzelheit wahr ist, dann ist er und die von ihm organizierte Kirche wahr, und auch seine Nachfolgenden sind echte Propheten. (Das Buch Mormon Als Bekehrungsschluessel [Book of Mormon Key to Conversion] von Glenn L. Pearson, et al)

Lassen Sie bitte zu, dass Joseph Smith, Junior in seinen eigenen Worten seine Erlebnisse erzaehlt, als sie in der Auflage Die Koestliche Perle niedergeschrieben sind.


JOSEPH SMITH—LEBENSGESCHICHTE
AUSZÜGE AUS DER LEBENSGESCHICHTE DES PROPHETEN JOSEPH SMITH

History of the Church (Geschichte der Kirche), Band 1, Kapitel 1 bis 5
Joseph Smith erzählt von seiner Abstammung, seiner Familie und ihren früheren Wohnorten—Eine ungewöhnliche Erregung in bezug auf Religion herrscht im westlichen New York—Er beschließt, gemäß der Anweisung des Jakobus Weisheit zu suchen—Der Vater und der Sohn erscheinen, und Joseph Smith wird zu seinem prophetischen Dienst berufen. (Vers 1–20.)

1 INFOLGE der vielen Gerüchte, die von übelgesinnten und hinterhältigen Leuten über aEntstehung und Fortschritt der bKirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Umlauf gesetzt worden sind und die alle von ihren Urhebern ersonnen worden sind, um der Kirche als solcher und ihrem Fortschritt in der Welt entgegenzuwirken, habe ich mich veranlaßt gesehen, diese Darstellung zu schreiben, um die Öffentlichkeit eines Besseren zu belehren und allen Wahrheitssuchern die Tatsachen über mich und die Kirche so zu vermitteln, wie sie sich zugetragen haben, soweit mir diese Tatsachen zur Verfügung stehen.
2 In dieser Schilderung werde ich die verschiedenen Ereignisse, die auf diese Kirche Bezug haben, in Wahrheit und Rechtschaffenheit darstellen, wie sie sich zugetragen haben oder wie sie gegenwärtig [1838], also im achten Jahr seit der aGründung der genannten Kirche, bestehen.
3 Ich wurde im Jahre unseres Herrn eintausendachthundertundfünf geboren, am dreiundzwanzigsten Tag im Dezember, in der Ortschaft Sharon, Kreis Windsor, Staat Vermont ... Mein Vater, bJoseph Smith sen., zog aus dem Staate Vermont weg und übersiedelte nach Palmyra, Kreis Ontario (jetzt Wayne) im Staate New York, als ich etwa in meinem zehnten Lebensjahr stand. Rund vier Jahre nachdem mein Vater nach Palmyra gekommen war, übersiedelte er mit seiner Familie nach Manchester im selben Kreis Ontario—
4 seine Familie bestand aus elf Seelen, nämlich meinem Vater aJoseph Smith, meiner bMutter Lucy Smith (vor ihrer Heirat hieß sie Mack, Tochter des Solomon Mack), meinen Brüdern cAlvin (der am 19. November 1823 in seinem sechsundzwanzigsten Lebensjahr starb), dHyrum, mir selbst, eSamuel Harrison, William und Don Carlos sowie meinen Schwestern Sophronia, Catherine und Lucy.
5 Im Laufe des zweiten Jahres nach unserer Übersiedlung nach Manchester kam es an unserem Wohnort zu einer ungewöhnlichen Erregung über das Thema Religion. Sie begann bei den Methodisten, breitete sich aber bald unter allen Glaubensgemeinschaften in jener Gegend des Landes aus. Es hatte tatsächlich den Anschein, als sei der ganze Landesteil davon ergriffen, und ganze Scharen schlossen sich den verschiedenen religiösen Parteien an, was nicht wenig Aufregung und Uneinigkeit unter den Leuten verursachte, denn einige schrien: „aSiehe hier!“, und andere: „Siehe dort!“ Einige stritten für den Methodistenglauben, andere für den der Presbyterianer, wieder andere für den der Baptisten.
6 Denn wohl bekundeten diejenigen, die sich zu den verschiedenen Glaubensrichtungen bekehrt hatten, zur Zeit ihrer Bekehrung große Liebe, und die betreffenden Geistlichen, die dieses außergewöhnliche Schauspiel religiöser Aufwallung in Szene gesetzt hatten und förderten, zeigten großen Eifer, um jedermann sich bekehren zu lassen, wie sie das zu nennen beliebten, und jeder möge sich der Gemeinschaft anschließen, die ihm zusagte; wenn dann aber die Bekehrten einer nach dem anderen weggingen, die einen zu der einen Partei, die anderen zu einer anderen, da konnte man sehen, daß die scheinbar so guten Gefühle der Priester und auch der Bekehrten mehr vorgetäuscht als wirklich waren; denn es kam zu einer großen Verwirrung und zu bösen Gefühlen—Priester eiferte gegen Priester, Bekehrter gegen Bekehrten, so daß all ihr Wohlwollen füreinander, sofern sie je welches gehabt hatten, in dem Wortkrieg und aMeinungsstreit gänzlich unterging.
7 Ich stand damals in meinem fünfzehnten Lebensjahr. Meines Vaters Familie ließ sich für den Glauben der Presbyterianer gewinnen, und ihrer vier schlossen sich dieser Kirche an, nämlich meine Mutter Lucy, meine Brüder Hyrum und Samuel Harrison sowie meine Schwester Sophronia.
8 In dieser Zeit großer Erregung wurde mein Sinn von ernstem Nachdenken und innerer Unruhe bewegt; zwar nahm ich lebhaften Anteil und hatte sehr ausgeprägte Gefühle, aber ich hielt mich doch von allen diesen Parteien fern, wenn ich auch ihre verschiedenen Versammlungen besuchte, sooft sich mir die Gelegenheit bot. Im Laufe der Zeit neigte ich in Gedanken der Gemeinschaft der Methodisten zu, und ich hatte wohl auch den Wunsch, mich ihnen anzuschließen; aber so groß waren die Verwirrung und der Streit zwischen den verschiedenen Konfessionen, daß es für einen jungen Menschen wie mich, der mit Menschen und Dingen wenig Erfahrung hatte, gar nicht möglich war, mit Sicherheit zu entscheiden, wer nun recht und wer unrecht hatte.
9 Bisweilen befand sich mein Sinn in heftiger Erregung, so groß war das Geschrei, so unaufhörlich der Tumult. Die Presbyterianer wandten sich aufs heftigste gegen die Baptisten und Methodisten und benutzten alle Verstandeskräfte und Spitzfindigkeiten, um ihnen Irrtümer nachzuweisen oder wenigstens die Leute glauben zu machen, sie seien im Irrtum. Anderseits wiederum waren die Baptisten und Methodisten ebenso eifrig bestrebt, ihre eigenen Lehren durchzusetzen und alle anderen zu widerlegen.
10 Inmitten dieses Wortkriegs und Tumults der Meinungen sagte ich mir oft: Was ist da zu tun? Welche von allen diesen Parteien hat arecht, oder haben sie allesamt unrecht? Falls eine von ihnen recht hat, welche ist es, und wie soll ich sie erkennen?
11 Während ich also mit diesen äußersten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die durch den Glaubensstreit dieser Religionsparteien ausgelöst worden waren, las ich eines Tages im Jakobusbrief den fünften Vers im ersten Kapitel, der lautet: Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, so erbitte er sie von Gott, der allen gern gibt und keine Vorwürfe macht; dann wird sie ihm gegeben werden.
12 Nie ist einem Menschen eine Schriftstelle mit mehr Macht ins Herz gedrungen als diese damals mir. Es war so, als ergieße sie sich mit großer Stärke in jede Regung meines Herzens. Wieder und wieder dachte ich darüber nach, denn ich wußte, wenn überhaupt jemand Weisheit von Gott brauchte, so war ich es; denn wie ich mich verhalten sollte, wußte ich nicht, und solange ich nicht mehr Weisheit erlangte, als ich damals besaß, würde ich es auch nie wissen; denn die Religionslehrer der verschiedenen Glaubensgemeinschaften averstanden ein und dieselbe Schriftstelle so unterschiedlich, daß dadurch alles Vertrauen darauf zerstört wurde, die Frage durch Berufung auf die bBibel zu entscheiden.
13 Endlich kam ich zu dem Schluß, daß ich entweder in Finsternis und Verwirrung bleiben müsse oder daß ich das tun müsse, was Jakobus sagt, nämlich Gott bitten. Ich faßte also endlich den Entschluß, aGott zu bitten, denn ich sagte mir: Wenn er denen Weisheit gibt, denen es an Weisheit fehlt, und wenn er gern gibt und keine Vorwürfe macht, dann durfte ich es wohl wagen.
14 Also zog ich mich gemäß diesem meinem Entschluß, Gott zu bitten, in den Wald zurück, um den Versuch zu machen. Es war an einem strahlend schönen Morgen in den ersten Frühlingstagen achtzehnhundertundzwanzig. Zum erstenmal in meinem Leben unternahm ich so einen Versuch, denn bei all meiner Unruhe hatte ich doch noch nie versucht, laut zu abeten.
15 Nachdem ich mich an den Ort zurückgezogen hatte, den ich vorher dazu ausersehen hatte, und mich umblickte und sah, daß ich allein war, kniete ich nieder und fing an, Gott die Wünsche meines Herzens vorzutragen. Kaum hatte ich das getan, wurde ich sogleich von einer Macht gepackt, die mich gänzlich überwältigte und eine so erstaunliche Wirkung auf mich hatte, daß sie mir die Zunge lähmte und ich nicht sprechen konnte. Dichte Finsternis zog sich um mich zusammen, und ich hatte eine Zeitlang das Gefühl, als sei ich plötzlicher Vernichtung anheimgegeben.
16 Ich nahm aber alle Kraft zusammen und arief Gott an, er möge mich aus der Macht dieses Feindes befreien, der mich gepackt hatte; und gerade in dem Augenblick, wo ich in Verzweiflung versinken und mich der Vernichtung preisgeben wollte—und nicht etwa einem eingebildeten Verderben, sondern der Macht eines wirklichen Wesens aus der Welt des Unsichtbaren, das eine so unglaubliche Macht hatte, wie ich sie nie zuvor bei irgendeinem Wesen verspürt hatte—eben in diesem Augenblick höchster Angst sah ich gerade über meinem Haupt, heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich herabkam, bis sie auf mich fiel.
17 Kaum war sie erschienen, da fand ich mich auch schon von dem Feind befreit, der mich gebunden gehalten hatte. Als das Licht auf mir ruhte, sah ich bzwei Personen von unbeschreiblicher Helle und cHerrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter eSohn. Ihn höre!
18 Der Grund, warum ich aden Herrn befragen wollte, war der, daß ich wissen wollte, welche von allen Glaubensgemeinschaften recht hätte, damit ich wisse, welcher ich mich anschließen sollte. Sobald ich mich soweit gefaßt hatte, daß ich imstande war zu sprechen, fragte ich daher die über mir im Licht stehenden Personen, welche von allen Glaubensgemeinschaften die richtige sei (denn bisher war es noch nie in mein Herz gedrungen, daß alle unrecht hätten)—und welcher ich mich anschließen solle.
19 Ich bekam die Antwort, ich dürfe mich keiner von ihnen anschließen, denn sie seien alle im Unrecht; und die Person, die zu mir sprach, sagte, ihre sämtlichen Glaubensbekenntnisse seien in seinen Augen ein Greuel; jene Glaubensbekenner seien alle verderbt, denn „sie nahen sich mir mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; sie verkünden Menschengebote als Lehre, sie haben zwar eine Form der Gottesfurcht, aber sie leugnen deren Macht“.
20 Nochmals verbot er mir, mich einer von ihnen anzuschließen; und noch vieles andere sagte er mir, was ich zu dieser Zeit nicht niederschreiben kann. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf dem Rücken liegen, den Blick zum Himmel gerichtet. Als das Licht verschwunden war, hatte ich keine Kraft; ich erholte mich aber bald so weit, daß ich nach Hause gehen konnte. Und als ich mich gegen den offenen Kamin lehnte, fragte mich die Mutter, was los sei. Ich antwortete: „Schon gut, alles ist in Ordnung, mir ist ganz wohl zumute.“ Dann sagte ich zu meiner Mutter: „Ich habe für mich selbst herausgefunden, daß der Presbyterianerglaube nicht richtig ist.“ Der Widersacher muß wohl schon seit meinen frühen Lebensjahren gewußt haben, daß ich dazu bestimmt war, sein Reich zu stören und zu beunruhigen; warum hätten sich sonst die Mächte der Finsternis gegen mich verbinden sollen? Warum sonst die Gegnerschaft und Verfolgung, die sich gegen mich erhoben, fast noch in meiner Kindheit?
Einige Prediger und andere Glaubensbekenner verwerfen den Bericht über die Erste Vision—Joseph Smith wird mit Verfolgung überhäuft—Er bezeugt die Wirklichkeit der Vision. (Vers 21–26.)
21 Einige wenige Tage nachdem ich diese Vision gehabt hatte, war ich zufällig mit einem Methodistenprediger beisammen, der während der vorerwähnten religiösen Erregung sehr rührig war; und als ich mich mit ihm über das Thema Religion unterhielt, nahm ich die Gelegenheit wahr und gab ihm einen Bericht von der Vision, die ich gehabt hatte. Ich war von seinem Benehmen sehr überrascht, denn er nahm meine Mitteilung nicht nur geringschätzig auf, sondern sogar mit großer Verachtung: Er sagte, das sei alles vom Teufel, so etwas wie Visionen oder Offenbarungen gebe es in diesen Tagen nicht mehr, das hätte alles mit den Aposteln aufgehört, und es würde so etwas nie wieder geben.
22 Ich mußte jedoch bald feststellen, daß ich durch das Erzählen meiner Geschichte bei den Glaubensbekennern sehr viel Vorurteil gegen mich weckte und viel aVerfolgung verursachte, die ständig zunahm; und obwohl ich nur ein bunbekannter Junge von vierzehn, fünfzehn Jahren war und meine Lebensumstände dergestalt, daß sie so einem Knaben keinerlei Bedeutung in der Welt verschafften, nahmen doch hochstehende Männer von mir so viel Notiz, daß sie die öffentliche Meinung gegen mich aufstachelten und eine erbitterte Verfolgung anzettelten; und das hatten alle Glaubensgemeinschaften gemeinsam—alle vereinigten sich, um mich zu verfolgen.
23 Oft habe ich damals und auch seither ernstlich darüber nachdenken müssen, wie seltsam es doch war: Man hielt einen unbekannten, wenig mehr als vierzehn Jahre alten Jungen, der auch noch dazu verurteilt war, seinen kärglichen Lebensunterhalt von Tag zu Tag durch seine schwere Arbeit zu verdienen, für eine so wichtige Persönlichkeit, daß ihm die Großen der damals am weitesten verbreiteten Glaubensgemeinschaften Aufmerksamkeit schenkten, und zwar auf eine Weise, daß sich in ihnen eine Gesinnung bitterster Verfolgung und Schmähung entwickelte. Aber seltsam oder nicht, so war es, und das hat mir oft großen Kummer verursacht.
24 Aber nichtsdestoweniger war es eine Tatsache, daß ich eine Vision gesehen hatte. Ich habe mir seither oft gedacht, daß mir damals ähnlich zumute war wie aPaulus, als er sich vor König Agrippa verteidigte und von der Vision berichtete, die er gehabt hatte, als er ein Licht gesehen und eine Stimme gehört hatte; und doch waren da nur wenige, die ihm glaubten; einige sagten, er sei unehrlich, andere sagten, er sei verrückt; und er wurde verspottet und geschmäht. Aber das alles tat der Wirklichkeit seiner Vision keinen Abbruch. Er hatte eine Vision gesehen; er wußte es, und alle Verfolgung unter dem Himmel konnte nichts daran ändern; und wenn sie ihn bis zum Tod verfolgen sollten, so wußte er doch und würde es bis zum letzten Atemzug wissen, daß er ein Licht gesehen und auch eine Stimme gehört hatte, die zu ihm sprach, und die ganze Welt konnte ihn nicht dazu bringen, etwas anderes zu denken oder zu glauben.
25 So war es auch mit mir. Ich hatte tatsächlich ein Licht gesehen, und mitten in dem Licht hatte ich azwei Personen gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen; und wenn man mich auch haßte und verfolgte, weil ich sagte, ich hätte eine Vision gesehen, so war es doch wahr; und während man mich verfolgte und mich schmähte und mich auf alle mögliche Weise böse verleumdete, weil ich das sagte, mußte ich mich im Herzen fragen: Wieso verfolgt man mich, weil ich die Wahrheit sage? Ich habe tatsächlich eine Vision gesehen; und wer bin ich, daß ich Gott widerstehen könnte? Oder warum meint die Welt, sie könne mich dazu bringen, daß ich verleugne, was ich tatsächlich gesehen habe? Denn ich hatte eine Vision gesehen, das wußte ich; und ich wußte, daß Gott es wußte; und bich konnte es nicht leugnen, und ich wagte es auch gar nicht, denn zumindest wußte ich, daß ich damit Gott beleidigen und unter Schuldspruch kommen würde.
26 In meinen Gedanken war ich nun, was die Welt der Glaubensgemeinschaften betraf, zufriedengestellt—ich war nicht verpflichtet, mich irgendeiner von ihnen anzuschließen, sondern sollte so verbleiben, wie ich war, bis mir weitere Weisung zuteil werden würde. Ich hatte herausgefunden, daß das Zeugnis des Jakobus stimmt—daß jemand, dem es an Weisheit fehlt, Gott darum bitten und erlangen kann, ohne daß ihm Vorwürfe gemacht werden.
Moroni erscheint Joseph Smith—Josephs Name wird unter allen Völkern für gut und böse bekannt sein—Moroni berichtet ihm vom Buch Mormon und von den kommenden Strafgerichten des Herrn und zitiert viele Schriftstellen—Das Versteck der goldenen Platten wird offenbart—Moroni unterweist den Propheten weiter. (Vers 27–54.)
27 Ich fuhr fort, meinen täglichen Aufgaben im Leben nachzugehen, und zwar bis zum einundzwanzigsten September eintausendachthundertunddreiundzwanzig; während der ganzen Zeit hatte ich von der Hand der Leute aller Klassen, religiösen ebenso wie nichtreligiösen, schwere Verfolgung zu leiden, weil ich auch weiterhin darauf bestand, eine Vision gesehen zu haben.
28 In dem Zeitraum, der zwischen dem Tag lag, da ich die Vision hatte, und dem Jahr achtzehnhundertunddreiundzwanzig—weil mir geboten wurde, ich solle mich keiner der Glaubensgemeinschaften jener Tage anschließen, und weil ich noch sehr jung war und von denjenigen verfolgt wurde, die eigentlich hätten meine Freunde sein und mich wohlwollend behandeln sollen, und wenn sie der Meinung waren, ich sei einer Täuschung unterlegen, so hätten sie sich bemühen sollen, mich in passender und liebevoller Weise zurückzugewinnen—war ich allen möglichen aVersuchungen ausgesetzt, und da ich in allen möglichen Kreisen verkehrte, verfiel ich häufig in mancherlei törichte Irrtümer und ließ die Schwachheit der Jugend und menschliche Schwächen erkennen, die, ich muß es leider sagen, mich in mancherlei Versuchungen führten, ungehörig in den Augen Gottes. Wenn ich dieses Geständnis ablege, so darf niemand glauben, ich hätte mich irgendwelcher großen oder bösartigen Sünden schuldig gemacht. Eine Neigung, solche zu begehen, lag nie in meiner Natur. Aber ich war der Leichtfertigkeit schuldig und hielt mich bisweilen in übermütiger Gesellschaft auf usw., was nicht zu der Wesensart paßte, die jemand bewahren soll, der wie ich bvon Gott berufen war. Aber das wird keinen in Erstaunen setzen, der an meine Jugend denkt und mein von Natur aus fröhliches Gemüt kennt.
29 Als Folge all dessen hatte ich oft das Gefühl, ich sei meiner Schwachheit und Unzulänglichkeiten wegen schuldig; dann, am Abend des vorerwähnten einundzwanzigsten Septembers, nachdem ich mich für die Nacht zu meinem Bett begeben hatte, wandte ich mich mit aGebet und Flehen an den Allmächtigen Gott, er möge mir alle meine Sünden und Torheiten vergeben, er möge mir aber auch eine Kundgebung zuteil werden lassen, so daß ich wisse, wie mein Stand und meine Stellung vor ihm sei; denn ich vertraute fest darauf, eine göttliche Kundgebung zu erhalten, da es mir schon früher geschehen war.
30 Während ich so dabei war, Gott anzurufen, bemerkte ich, wie in meinem Zimmer ein Licht erschien, das immer stärker wurde, bis es im Zimmer schließlich heller war als am Mittag; gleich darauf wurde an meinem Bett eine aGestalt sichtbar, und der Betreffende stand in der Luft, denn seine Füße berührten den Boden nicht.
31 Er hatte ein loses Gewand von außergewöhnlicher aWeiße an. Es war weißer als alles, was ich auf Erden je gesehen hatte; auch glaube ich nicht, daß irgend etwas Irdisches derart gemacht werden kann, daß es so überaus weiß und helleuchtend erscheint. Seine Hände waren unbedeckt, auch seine Arme bis knapp über dem Handgelenk; ebenso waren seine Füße nackt und auch die Beine bis knapp über den Knöcheln. Sein Haupt und Hals waren auch nicht bedeckt. Ich konnte erkennen, daß er außer diesem Gewand keine andere Kleidung trug, denn es war offen, so daß ich seine Brust sehen konnte.
32 Nicht nur sein Gewand war überaus weiß, sondern seine ganze Gestalt war unbeschreiblich aherrlich und sein bAntlitz leuchtend wie ein Blitz. Im Zimmer war es überaus hell, aber doch nicht so hell wie in seiner unmittelbaren Nähe. Als ich ihn erblickte, cfürchtete ich mich zuerst; aber bald verließ mich die Furcht.
33 Er nannte mich beim Namen und sagte zu mir, er sei ein Bote, aus der Gegenwart Gottes zu mir gesandt, und heiße Moroni; Gott habe eine Arbeit für mich zu tun; und mein Name werde bei allen Nationen, Geschlechtern und Sprachen für gut und böse gelten, ja, man werde unter allem Volk sowohl gut als auch böse von ihm sprechen.
34 Er sagte, es sei ein aBuch verwahrt, auf bGoldplatten geschrieben, darin sei ein Bericht über die früheren Bewohner dieses Erdteils und ihre Herkunft zu finden. Er sagte weiter, darin sei die Fülle des immerwährenden Evangeliums enthalten, wie es der Erretter den Bewohnern vor alters gebracht habe.
35 Bei den Platten seien auch zwei Steine in silbernen Bügeln verwahrt—und diese Steine, an einem aBrustschild befestigt, bildeten den sogenannten bUrim und Tummim—, und der Besitz und Gebrauch dieser Steine hätten früher, in alter Zeit, jemanden zum „Seher“ gemacht; und Gott habe sie bereitet, damit das Buch übersetzt werden könne.
36 Nachdem er mir dies alles gesagt hatte, begann er, Prophezeiungen aus dem Alten Testament zu zitieren. Zuerst zitierte er aus dem ersten Teil des dritten Kapitels von Maleachi; und er zitierte auch aus dem letzten Teil des Kapitels aus der gleichen Prophezeiung, allerdings mit einer kleinen Abweichung vom Wortlaut unserer Bibeln. Anstatt den neunzehnten Vers so zu zitieren, wie er in unseren Büchern lautet, zitierte er ihn so:
37 Denn siehe, der Tag kommt, der brennen wird wie ein Ofen; und alle Stolzen, ja, und alle, die Schlechtes tun, werden wie Stoppeln brennen; denn die, die kommen, werden sie verbrennen, spricht der Herr der Heerscharen, so daß ihnen nicht Wurzel noch Zweig gelassen wird.
38 Und weiter zitierte er den vorletzten Vers so: Siehe, ich werde euch das aPriestertum durch die Hand des Propheten bElija offenbaren, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.
39 Auch den nächsten Vers zitierte er anders: Und er wird die aVerheißungen, die den Vätern gemacht worden sind, den Kindern ins Herz pflanzen, und das Herz der Kinder bwird sich ihren Vätern zuwenden. Wenn es nicht so wäre, würde die ganze Erde bei seinem Kommen völlig verwüstet werden.
40 Außer diesen zitierte er das elfte Kapitel von Jesaja und sagte, seine Erfüllung stehe soeben bevor. Er zitierte auch das dritte Kapitel der Apostelgeschichte, den zweiundzwanzigsten und dreiundzwanzigsten Vers, und zwar genauso, wie sie in unserem Neuen Testament stehen. Er sagte, der betreffende aProphet sei Christus, aber der Tag sei noch nicht gekommen, da „diejenigen, die seine Stimme nicht hören wollen, bvon dem Volke abgeschnitten werden sollen“, werde aber bald kommen.
41 Auch das dritte Kapitel von Joël zitierte er, vom ersten Vers bis zum letzten. Er sagte auch, dies sei noch nicht erfüllt, werde es aber bald sein. Und weiter bemerkte er, die Fülle der Andern werde bald anbrechen. Er zitierte noch viele andere Schriftstellen und gab viele Erklärungen, die hier nicht erwähnt werden können.
42 Weiter sagte er zu mir, wenn ich jene Platten, von denen er gesprochen habe, erhielte—denn die Zeit sei noch nicht gekommen, wo sie erlangt werden sollten—dürfe ich sie keinem Menschen zeigen, auch nicht den Brustschild mit dem Urim und Tummim; nur denen, denen sie zu zeigen mir geboten werde; wenn ich es täte, solle ich vernichtet werden. Während er mit mir über die Platten sprach, wurde meinem Sinn die Vision zuteil, daß ich die Stelle sehen konnte, wo die Platten aufbewahrt waren, und zwar so klar und deutlich, daß ich die Stelle wiedererkannte, als ich dorthin kam.
43 Nach dieser Mitteilung sah ich, wie das Licht im Zimmer begann, sich unmittelbar um die Person dessen, der zu mir gesprochen hatte, zusammenzuziehen, und das setzte sich fort, bis es im Zimmer wieder finster war, außer ganz nahe um ihn herum. In diesem Augenblick sah ich gleichsam einen Schacht sich bis in den Himmel öffnen, und der Besucher fuhr in die Höhe auf, bis er ganz verschwunden war; und im Zimmer war es wieder so wie zuvor, ehe das himmlische Licht sich gezeigt hatte.
44 Ich lag da und sann über dieses einzigartige Geschehnis nach und wunderte mich sehr über das, was mir dieser ungewöhnliche Bote gesagt hatte; da, mitten in meinem Nachdenken, bemerkte ich plötzlich, daß es in meinem Zimmer abermals anfing, hell zu werden, und gleichsam im nächsten Augenblick war derselbe Himmelsbote wieder an meinem Bett.
45 Er hob an und sagte mir genau dasselbe, was er mir bei seinem ersten Besuch gesagt hatte, ohne die geringste Abweichung; das getan, unterrichtete er mich über große Strafgerichte, die über die Erde kommen würden mit großen Verwüstungen durch Hungersnot, Schwert und Seuche; und diese schmerzlichen Strafgerichte würden in dieser Generation über die Erde kommen. Nachdem er dies mitgeteilt hatte, fuhr er wieder wie zuvor in die Höhe auf.
46 Inzwischen war ich in meinem Sinn so tief beeindruckt, daß mich der Schlaf floh und ich überwältigt dalag, voller Verwunderung über das, was ich gesehen und auch gehört hatte. Wie groß aber war meine Überraschung, als ich denselben Boten wiederum an meinem Bett erblickte und all das wiederholen oder nochmals vortragen hörte, was er mir schon zuvor gesagt hatte, und fügte noch eine Warnung an mich hinzu und sagte, der Satan werde mich (wegen der ärmlichen Verhältnisse in meines Vaters Familie) in Versuchung führen wollen, die Platten zu dem Zweck zu erlangen, reich zu werden. Dies verbot er mir und sagte, wenn ich die Platten erhielte, dürfe ich nichts anderes vor Augen haben, als Gott zu verherrlichen, und dürfe keinen anderen Beweggrund haben als den, sein Reich aufzubauen; sonst würde ich sie nicht bekommen.
47 Nach diesem dritten Besuch fuhr er wieder in den Himmel auf wie zuvor, und ich war wieder allein, um über all das Seltsame nachzudenken, das ich soeben erlebt hatte; aber kaum war der Himmelsbote zum dritten Mal von mir aufgefahren, da krähte der Hahn, und ich wurde gewahr, daß es Tag wurde, so daß unsere Unterredungen die ganze Nacht gedauert haben mußten.
48 Kurz darauf erhob ich mich von meinem Bett und ging wie gewöhnlich an die notwendige Tagesarbeit; als ich aber anfangen wollte, wie sonst zu arbeiten, war ich derart erschöpft, daß ich zu nichts fähig war. Mein Vater, der mit mir zusammen arbeitete, bemerkte, daß mit mir etwas nicht in Ordnung war, und schickte mich nach Hause. Ich machte mich auf und wollte zum Haus hingehen; als ich aber den Zaun übersteigen wollte, um das Feld zu verlassen, auf dem wir waren, verließen mich die Kräfte vollends, und ich fiel hilflos zu Boden; und eine Zeitlang war ich gänzlich bewußtlos.
49 Das erste, woran ich mich erinnern kann, war eine Stimme, die zu mir sprach und mich beim Namen rief. Ich schaute auf und sah den gleichen Boten über meinem Haupt stehen, von Licht umgeben wie zuvor. Noch einmal wiederholte er alles, was er mir in der vergangenen Nacht gesagt hatte, und gebot mir, zu meinem Vater zu gehen und ihm von der Vision und den Geboten, die ich empfangen hatte, zu berichten.
50 Ich gehorchte; ich ging zu meinem Vater auf das Feld zurück und erzählte ihm alles. Er antwortete mir, es sei von Gott, und sagte mir, ich solle hingehen und tun, was der Bote mir geboten habe. Ich verließ das Feld und ging zu der Stelle, wo nach den Worten des Boten die Platten aufbewahrt waren; und dank der Deutlichkeit der Vision, die ich davon gehabt hatte, erkannte ich die Stelle sofort, als ich dort ankam.
51 Nicht weit von der Ortschaft Manchester, Kreis Ontario, New York, erhebt sich ein Hügel von beträchtlicher Größe und der höchste in der ganzen Umgebung. An der Westseite dieses Hügels, nur wenig unterhalb der Kuppe, lagen die Platten unter einem Stein von beträchtlicher Größe, in einem steinernen Behälter verwahrt. Der Stein war an der Oberseite abgerundet, dick in der Mitte und gegen den Rand hin dünner, so daß der mittlere Teil über dem Erdboden sichtbar war, aber der Rand rundum war in der Erde eingebettet.
52 Nachdem ich die Erde entfernt hatte, suchte ich mir einen Hebel, setzte ihn unter dem Rand des Steines an und hob ihn mit einiger Anstrengung hoch. Ich schaute hinein, und da sah ich tatsächlich die Platten, den bUrim und Tummim sowie den Brustschild, wie der Bote es gesagt hatte. Der Behälter, worin sie lagen, war durch Steine gebildet, die mit einer Art Zement aneinandergefügt worden waren. Auf dem Boden des Behälters waren zwei Steine quer zum Behälter gelegt, und auf diesen Steinen lagen die Platten und mit ihnen die anderen Gegenstände.
53 Ich versuchte, sie herauszunehmen, aber der Bote untersagte es; abermals wurde mir gesagt, daß die Zeit, sie hervorzubringen, noch nicht gekommen sei und bis in vier Jahren, von jenem Tag an, auch nicht kommen werde. Er sagte mir aber, ich solle in genau einem Jahr, von jenem Tag an, wieder an jene Stelle kommen und er werde mich dort treffen und ich solle dies so lange fortsetzen, bis die Zeit gekommen sei, wo ich die Platten erhalten würde.
54 Ich ging daher, wie mir geboten worden war, immer nach Ablauf eines Jahres dorthin, und jedesmal fand ich den gleichen Boten dort vor und empfing von ihm bei jeder Unterredung Anweisungen und Auskunft darüber, was der Herr vorhabe und wie und auf welche Weise sein Reich in den letzten Tagen zu leiten sei.
Joseph Smith heiratet Emma Hale—Er empfängt die Goldplatten von Moroni und übersetzt einige der Schriftzeichen—Martin Harris zeigt die Schriftzeichen und die Übersetzung Professor Anthon, der sagt: „Ich kann ein versiegeltes Buch nicht lesen.“ (Vers 55–65.)
55 Mein Vater lebte in sehr bescheidenen Verhältnissen, und so waren wir genötigt, mit unseren Händen zu arbeiten:Wir verdingten uns im Taglohn oder auf andere Weise, wie sich uns die Gelegenheit bot. Manchmal waren wir daheim und manchmal auswärts und konnten durch ständige Arbeit einen ausreichenden Lebensunterhalt beschaffen.
56 Im Jahr 1823 wurde meines Vaters Familie durch den Tod aAlvins, meines ältesten Bruders, von schwerem Leid betroffen. Im Monat Oktober 1825 verdingte ich mich bei einem alten Herrn namens Josiah Stoal, der im Kreis Chenango, Staat New York, lebte. Er hatte etwas von einer Silbermine gehört, die von den Spaniern in Harmony, Kreis Susquehanna, Staat Pennsylvania, erschlossen worden sei und hatte, ehe ich bei ihm Arbeit annahm, gegraben, um wenn möglich die Mine zu entdecken. Nachdem ich zu ihm gezogen war, ließ er mich mit seinen übrigen Arbeitern nach der Silbermine graben; ich blieb nahezu einen Monat bei dieser Arbeit, ohne daß unser Unternehmen Erfolg hatte, und schließlich konnte ich den alten Herrn dazu bringen, daß er die Grabungen nach ihr einstellte. So entstand die weitverbreitete Fabel, ich sei ein Schatzgräber gewesen.
57 Während der Zeit, da ich auf diese Weise arbeitete, hatte ich einen Kostplatz bei einem Herrn Isaac Hale am gleichen Ort; dort sah ich meine Frau (seine Tochter) Emma Hale zum erstenmal. Am 18. Januar 1827 wurden wir getraut; ich war zu dieser Zeit noch im Dienst des Herrn Stoal.
58 Weil ich immer wieder darauf bestand, daß ich eine Vision gesehen hatte, eilte mir die Verfolgung immer noch nach, und die Familie des Vaters meiner Frau war sehr dagegen, daß wir heirateten. Ich war darum genötigt, mich mit ihr woanders hinzubegeben; also machten wir uns auf und wurden im Haus des Friedensrichters Tarbill in South Bainbridge, Kreis Chenango, New York, getraut. Sogleich nach der Hochzeit verließ ich Herrn Stoal und zog zu meinem Vater, dem ich während jener Jahreszeit bei der Landarbeit half.
59 Endlich kam der Tag, wo ich die Platten, den Urim und Tummim sowie den Brustschild erhalten sollte. Am zweiundzwanzigsten September eintausendachthundertundsiebenundzwanzig—wie gewohnt war ich nach Ablauf eines weiteren Jahres an den Ort gegangen, wo sie aufbewahrt waren—übergab derselbe Himmelsbote sie mir mit der folgenden Ermahnung: Ich solle für sie verantwortlich sein; wenn sie mir unbedacht oder durch irgendeine aNachlässigkeit meinerseits abhanden kommen sollten, würde ich abgeschnitten werden; wenn ich aber alle meine Kräfte dafür einsetzen wolle, sie zu bewahren, bis er, der Bote, sie wieder abhole, würden sie geschützt sein.
60 Bald fand ich heraus, warum ich so strenge Weisung erhalten hatte, sie sicher zu bewahren, und weshalb es so war, daß der Bote gesagt hatte, er werde sie wieder abholen, sobald ich vollbracht hätte, was von meiner Hand gefordert werde. Denn kaum war bekanntgeworden, daß sie sich in meinem Besitz befanden, als auch schon die heftigsten Anstrengungen unternommen wurden, sie mir wegzunehmen. Jede nur erdenkliche List wurde zu diesem Zweck angewandt. Die Verfolgung wurde gehässiger und heftiger als zuvor, und eine Menge Leute waren ständig darauf aus, sie mir wenn möglich wegzunehmen. Aber dank der Weisheit Gottes blieben sie sicher in meiner Hand, bis ich mit ihnen vollbracht hatte, was von meiner Hand gefordert war. Als der Bote, wie vereinbart, sie abholen kam, übergab ich sie ihm, und er hat sie bis zum heutigen Tag, dem zweiten Mai eintausendachthundertundachtunddreißig, in seiner Obhut.
61 Die Erregung hielt jedoch weiter an, und das Gerücht mit seinen tausend Zungen war die ganze Zeit emsig dabei, Unwahrheiten über meines Vaters Familie und über mich in Umlauf zu setzen. Wenn ich auch nur den tausendsten Teil davon erzählen wollte, würde es Bücher füllen. Die Verfolgung wurde aber so unerträglich, daß ich genötigt war, aus Manchester wegzugehen und mich mit meiner Frau in den Kreis Susquehanna im Staate Pennsylvania zu begeben. Während der Vorbereitungen zum Aufbruch—wir waren sehr arm, und die Verfolgung machte uns so schwer zu schaffen, daß wenig Aussicht bestand, daß sich unsere Verhältnisse je bessern würden—fanden wir mitten in unseren Bedrängnissen einen Freund in einem Herrn namens Martin Harris, der zu uns kam und mir als Reisehilfe fünfzig Dollar schenkte. Herr Harris wohnte in der Ortschaft Palmyra, Kreis Wayne im Staate New York; er war ein angesehener Landwirt.
62 Dank dieser Hilfe zur rechten Zeit war ich imstande, meinen Bestimmungsort in Pennsylvania zu erreichen; und sofort nach meiner Ankunft dort begann ich, die Schriftzeichen von den Platten abzuschreiben. Ich kopierte eine beträchtliche Anzahl davon, und mit Hilfe des Urim und Tummim übersetzte ich einige; ich tat dies in der Zeit zwischen meiner Ankunft im Haus des Vaters meiner Frau im Monat Dezember und dem darauffolgenden Februar.
63 In diesem Monat Februar kam irgendwann der vorerwähnte Herr Martin Harris zu unserer Wohnstatt, nahm die Schriftzeichen, die ich von den Platten abgezeichnet hatte, an sich und machte sich damit nach der Stadt New York auf. Was sich dort in bezug auf ihn und die Schriftzeichen ereignete, will ich seinem eigenen Bericht über die Umstände entnehmen, wie er ihn mir bei seiner Rückkehr folgendermaßen darlegte:
64 „Ich ging in die Stadt New York und legte die Schriftzeichen, die übersetzt worden waren, zusammen mit ihrer Übersetzung Professor Charles Anthon vor, einem wegen seiner literarischen Bildung berühmten Mann. Professor Anthon erklärte, die Übersetzung sei richtig, und zwar richtiger als alles, was er bisher an Übersetzungen aus dem Ägyptischen gesehen habe. Dann zeigte ich ihm die noch nicht übersetzten, und er sagte, es seien ägyptische, chaldäische, assyrische und arabische; und er sagte, es seien echte Schriftzeichen. Er gab mir eine Bescheinigung, worin er den Leuten in Palmyra bescheinigte, daß es echte Schriftzeichen seien und daß auch die Übersetzung derer, die bereits übersetzt worden waren, richtig sei. Ich nahm die Bescheinigung und steckte sie in die Tasche und wollte gerade das Haus verlassen, als Herr Anthon mich zurückrief und mich fragte, auf welche Weise denn der junge Mann herausgefunden habe, daß an der Stelle, wo er sie dann gefunden habe, Goldplatten waren. Ich antwortete ihm, daß ein Engel Gottes es ihm offenbart habe.
65 Da sagte er zu mir: ,Lassen Sie mich die Bescheinigung noch einmal sehen.‘ So nahm ich sie aus der Tasche und gab sie ihm; er nahm sie, zerriß sie und sagte, so etwas wie den Dienst von Engeln gebe es nicht mehr, und wenn ich ihm die Platten brächte, werde er sie übersetzen. Ich teilte ihm mit, daß die Platten teilweise versiegelt seien und daß es mir verboten sei, sie zu bringen. Er entgegnete: ,Ein versiegeltes Buch kann ich nicht lesen.‘ Ich ging von ihm weg zu Dr. Mitchell, der das bestätigte, was Professor Anthon hinsichtlich der Schriftzeichen und der Übersetzung gesagt hatte.“

* * * * * *

Oliver Cowdery arbeitet beim Übersetzen des Buches Mormon als Schreiber—Joseph und Oliver empfangen das Aaronische Priestertum von Johannes dem Täufer—Sie werden getauft, ordiniert und empfangen den Geist der Prophezeiung. (Vers 66–75.)

66 Am 5. April 1829 kam Oliver Cowdery in mein Haus; ich hatte ihn nie zuvor gesehen. Er sagte mir, er sei in der Gegend, wo mein Vater wohnte, als Schullehrer tätig gewesen, und da mein Vater zu denen gehörte, die in jene Schule schickten, sei er eine Zeitlang bei ihm im Haus in Kost gewesen; bei dieser Gelegenheit habe ihm die Familie die Umstände erzählt, wie ich die Platten empfangen habe, und so sei er nun gekommen, um sich bei mir darüber zu erkundigen.
67 Zwei Tage nach der Ankunft des Herrn Cowdery (das war am 7. April) begann ich mit der Übersetzung des Buches Mormon, und er fing an, für mich zu schreiben.

* * * * * *

68 Wir waren noch immer mit der Übersetzungsarbeit befaßt, als wir im darauffolgenden Monat (Mai 1829) eines Tages in den Wald gingen, um zu beten und den Herrn wegen der Taufe zur bSündenvergebung zu befragen, die wir bei der Übersetzung der Platten erwähnt gefunden hatten. Während wir damit beschäftigt waren, zu beten und den Herrn anzurufen, kam ein Bote vom Himmel in einer Lichtwolke herab, elegte uns seine Hände auf und fordinierte uns mit den folgenden Worten:
69 "Euch, meinen Mitknechten, übertrage ich im Namen des Messias das Priestertum Aarons, das die Schlüssel des Dienstes von Engeln und die des Evangeliums der Umkehr und die der Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung innehat; und es wird nie mehr von der Erde genommen werden, bis die Söhne Levi dem Herrn wieder in Rechtschaffenheit ein Opfer opfern."
70 Er sagte, dieses Aaronische Priestertum habe nicht die Macht, zur Gabe des Heiligen Geistes die Hände aufzulegen, aber diese werde uns später noch übertragen werden, und er wies uns an, uns gleich taufen zu lassen, und gab uns den Auftrag, ich solle Oliver Cowdery taufen, und danach solle er mich taufen.
71 Demgemäß unterzogen wir uns gleich der Taufe. Zuerst taufte ich ihn, und anschließend taufte er mich—danach legte ich ihm meine Hände auf den Kopf und ordinierte ihn zum Aaronischen Priestertum, und anschließend legte er mir seine Hände auf und ordinierte mich zum selben Priestertum—, denn so war es uns geboten worden.*
72 Der Bote, der uns aus diesem Anlaß besuchte und uns dieses Priestertum übertrug, sagte, er heiße Johannes, der nämliche, der im Neuen Testament aJohannes der Täufer genannt werde, und er wirke auf Weisung von Petrus, Jakobus und Johannes; diese hätten die eSchlüssel des Priestertums des Melchisedek inne, und dieses Priestertum, so sagte er, werde uns zur bestimmten Zeit übertragen werden; und ich solle der Erste gÄlteste der Kirche genannt werden und er (Oliver Cowdery) der Zweite. Es war am fünfzehnten Mai 1829, daß wir unter der Hand dieses Boten ordiniert wurden und daß wir getauft wurden.
73 Als wir, nachdem wir getauft waren, aus dem Wasser hervorkamen, erlebten wir sogleich große und herrliche Segnungen von unserem himmlischen Vater. Kaum hatte ich Oliver Cowdery getauft, da fiel der aHeilige Geist auf ihn und er stand auf und bprophezeite vieles, was in Kürze geschehen werde. Und ebenso, sogleich, als ich von ihm getauft worden war, hatte auch ich den Geist der Prophezeiung; ich stand auf und prophezeite über die Entstehung dieser Kirche und vieles andere, was mit der Kirche und dieser Generation der Menschenkinder zusammenhing. Wir waren voll des Heiligen Geistes und freuten uns an dem Gott unserer Errettung.
74 Da unser Verstand nun erleuchtet war, begannen die Schriften für unser Verständnis geöffnet zu werden, und die wahre Bedeutung und Absicht ihrer rätselhafteren Stellen auf eine Weise offenbart zu werden, die wir zuvor nie hatten erreichen können, ja, an die wir bisher überhaupt nicht gedacht hatten. Inzwischen waren wir gezwungen, die Tatsache, daß wir das Priestertum empfangen hatten und getauft worden waren, geheimzuhalten, weil sich in der Nachbarschaft schon ein Geist der Verfolgung bemerkbar gemacht hatte.
75 Es wurde uns von Zeit zu Zeit mit Ausschreitungen des Pöbels gedroht, und dies sogar von Glaubensbekennenden. Und ihre Absichten, gegen uns mit Gewalt vorzugehen, wurden (dank göttlicher Vorsehung) nur durch den Einfluß der Familie des Vaters meiner Frau vereitelt, die zu mir sehr freundlich geworden war und die gegen jeden Pöbel war, die mir auch zugestanden wissen wollte, daß ich die Übersetzungsarbeit ohne Unterbrechung fortsetzen könne, weshalb sie uns anerbot und versprach, uns vor jeder ungesetzlichen Handlung zu schützen, soweit das an ihnen lag.

Die offiziellen heiligen Schriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
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